Němec, Igor: Rekonstrukce lexikálního vývoje

Němec, Igor. Rekonstrukce lexikálního vývoje. Praha, 1980.
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diese allgemeinen, in den Subsystemen der gegebenen Sprache verankerten Komponenten ist die lexikalische Einheit in formaler und semantischer Hinsicht strukturiert (2.33). Zur tieferen Erkenntnis dieser grundlegenden lexikalischen Einheit und zu ihrer Rekonstruktion beim Mangel an Belegen in den älteren Phasen der Sprachentwicklung ist vor allem eine eingehende Analyse der Faktoren erforderlich, die sich an der Konstituierung ihrer Bedeutung beteiligen und die durch ihre Veränderungen in ihre Entwicklung eingreifen. Zu diesen Faktoren gehören: die bezeichnete Realität (2.1), die Beziehung des Sprechers zu ihr (2.2), die Widerspiegelung jener Realität im Bewußtsein der Sprecher (2.3) und die sprachliche Gestaltung dieser Widerspiegelung in lexikalischer Form in Beziehung zu anderen lexikalischen Einheiten, d. h. durch die Eingliederung in lexikalische Subsysteme verschiedener Ebenen (2.4) und in die formal‑semantischen Kategorien der gegebenen Sprache überhaupt (2.5). Die Rekonstruktion der Entwicklung einer lexikalischen Einheit muß folglich nicht nur ihre Entwicklungsdifferenzen erfassen, die durch formale Unterschiede und unterschiedliche paradigmatische (2.41) und syntagmatische (2.42) Beziehungen zu anderen lexikalischen Einheiten gegeben sind, sondern sie muß auch die sprachlich relevanten außersprachlichen Entwicklungsdifferenzen erfassen, die durch die Unterschiede in der bezeichneten Realität und in ihrer Bewertung und Erkenntnis von selten der Gesellschaft gegeben sind. Die historischlexikalische Analyse darf dabei weder die noch unbezeichneten Realitäten außer acht lassen, die im lexikalischen System der gegebenen Sprache noch keine Benennung haben (denn sie sind eine potentielle Quelle für die spätere Abstrahierung der Benennungsmerkmale, 2.311), noch die Benennungen von Realitäten mit einer spezifischen sprachlichen Strukturierung, die zu besonderen Subsystemen des Wortschatzes angehören (denn die Nomina propria verwandeln sich in Appellativa, 2.12, die Termini verwandeln sich in nichtterminologische Einheiten, 2.13, und die Interjektionen gehen in nichtinterjektionsmäßige Subsysteme über, 2.23).

3. Auch die historische Lexikologie wendet bei ihrer Analyse die allgemeinen Prinzipien der wissenschaftlichen Erkenntnis an: den Ausgangspunkt für ihre Analyse bildet die Form der lexikalischen Einheiten (3.1); sie orientiert sich auf die Zusammenhänge dieser Form und ihrer Bedeutung mit den Fakten, die die Qualität der lexikalischen Einheiten bedingen, u. a. auch auf die sprachlichen Fakten des phonologischen und grammatischen Systems (3.22, 1.2); sie konfrontiert verschiedene Entwicklungsstadien der lexikalischen Einheiten und der von ihnen gebildeten Subsysteme, um wesentliche Veränderungen der beiden zu erfassen; bei beiden beleuchtet sie diese Entwicklung u. a. als Lösung der

 
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