Němec, Igor: Rekonstrukce lexikálního vývoje

Němec, Igor. Rekonstrukce lexikálního vývoje. Praha, 1980.
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Entsprechungen, Vorlagenäquivalente und semasiologische Parallelen (4.34); die Ergebnisse der sprachlichen Analyse ergänzen wir dann (oder auch korrigieren) durch Erkenntnisse über die einschlägigen außersprachlichen Faktoren (Informationen über die bezeichneten Realien und ihre gesellschaftliche Auffassung und Bewertung im gegebenen Zeitraum). Der Vergleich von derart komplex rekonstruierten Bildern ein und desselben lexikalischen Subsystems aus verschiedenen chronologischen Ebenen gibt uns schon eine genauere Vorstellung über dessen Entwicklung. Wenn wir eine derartige vergleichende Rekonstruktion an einer ausreichenden Gesamtheit von wechselseitig neben‑, über- und untergeordneten lexikalischen Subsystemen vornehmen, gewinnen wir so auch eine klarere Vorstellung über die Entwicklung des Wortschatzes als Ganzes.

6. Als Hauptproblem bei der Rekonstruktion der lexikalischen Entwicklung erscheint also die geignete Beschreibung der grundlegenden lexikalischen Einheiten, durch die jene lexikalischen Subsysteme konstituiert werden; denn in den älteren Phasen der sprachlichen Entwicklung finden sich diese Einheiten nicht ausreichend belegt. Für das wichtigste Ergebnis unserer historischlexikologischen Arbeit halten wir daher die Aufzählung der Kriterien für die Rekonstruktion der Einheiten eines unvollständig belegten lexikalischen Systems, d. h. derjenigen Kriterien, die durch die vorangehenden theoretischen Ausführungen (1–4) begründet und bei den Anwendung an konkreten Beispielen (5) überprüft wurden. Es handelt sich um folgende Kriterien, die auf der Komponentenübereinstimmung oder auf dem gesetzmäßigen Komponentenunterschied zwischen der untersuchten lexikalischen Einheit und anderen besser belegten Einheiten basieren: Kriterien der Komponentenübereinstimmung in den systemhaften paradigmatischen (6.11) und syntagmatischen (6.13) Beziehungen, Kriterien des Komponentenunterschiedes in den systemhaften paradigmatischen Beziehungen (6.12), Kriterien der Komponentenübereinstimmung in den zwischensystemhaften Beziehungen – zu den Einheiten anderer Sprachen (6.14) und Kriterien der Komponentenübereinstimmung in den außersprachlichen Beziehungen – zu den Einheiten der bezeichneten Realität und der zu ihr ausgedrückten Beziehung (6.15). Bei einer konkreten Rekonstruktion lassen sich freilich diese Kriterien nicht insgesamt anwenden (die Zahl der von uns angeführten Kriterien beträgt ja 23); aber die Analyse der klassischen Darlegungen der historischen Lexikologie (6.2) und die gegenwärtige lexikographische Praxis bei der Ausarbeitung des großen Alttschechischen Wörterbuchs (6.3) zeigen, daß je dichter das angewandte Netz dieser Kriterien ist, desto mehr und detailliertere Komponenten der zu rekonstruierenden lexikalischen Einheit sich darin einfangen lassen, desto präziser die historischlexikologische Rekonstruktion ausfällt. Die Ergebnisse

 
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